Die Lebensader der Tafel Ludwigshafen wird elektrisch. Über Spenden hat die Einrichtung in der Bayreuther Straße ihr erstes vollelektrisches Kühlfahrzeug finanziert. Mit der Anschaffung spart die Tafel Geld. Es ist nicht die einzige Investition, die geplant ist.

Von Volker Endres


Eine zukunftsweisende Entscheidung sei die Anschaffung des Elektrofahrzeugs, sagte Juergen Hundemer, Vorsitzender des Tafel-Trägervereins. Rund 60.000 Kilometer legten die vier Kühlfahrzeuge im Jahr zurück. 50 Betriebe werden angefahren, die mit ihren Lebensmittelspenden den Betrieb der Tafel und die Abgabe an die Inhaber eines Berechtigungsscheines erst ermöglichen. „Bisher haben wir dafür jährlich mehr als 10.000 Euro für Diesel verbraucht“, rechnete er vor.

Durch das Elektrofahrzeug spare man nun monatlich zwischen 100 und 150 Euro. Und dafür muss noch nicht einmal die Stromrechnung steigen, denn die nötige Energie produziert die Tafel auf dem eigenen Dach. Und künftig vielleicht sogar noch mehr. „Wir wollen die Photovoltaikanlage auch auf der Nordwestseite ausbauen“, also zur Bayreuther Straße hin, sagte der Vorsitzende. Er schätzt den dafür nötigen Aufwand auf rund 15.000 Euro. „Und wir haben schon angefangen, Spenden dafür zu sammeln.“

Und auch das neue, rund 70.000 Euro teure Kühlfahrzeug ist ausschließlich aus Spenden finanziert. Spenden, die unter anderem von der TWL und der Sparkasse Vorderpfalz stammen, die sich als lokale Einrichtungen in der Pflicht sehen. „Diese Unterstützung hat bei uns langjährige Tradition“, betonte TWL-Vorstand Thomas Mösl und auch die Sparkasse bekennt sich zur Tafel. Das ist für uns ein Beitrag zu Effizienz und Nachhaltigkeit“, sagte Vorstandsmitglied Ulli Sauer. Weitere Beiträge für das Fahrzeug stammten unter anderem von der Dietmar-Hopp-Stiftung und dem Rotary-Club, vertreten durch den Tafel-Schirmherrn Jürgen F. Riemann. Allein 20.000 Euro kostete dabei der Kühlausbau des herkömmlichen Transporters.

Der, wie auch seine drei bislang nicht-elektrischen Kollegen, ist das Herzstück der Tafel. Monat für Monat werden damit rund 20 Tonnen Lebensmittel und Frischeprodukte transportiert. „Und wir können hier im Laden ja nur das ausgeben, was vorher hereingekommen ist“, erklärte Hundemer. Und bis zu 3000 Kunden warten dringend auf diese Basisversorgung. „Jedes Jahr lesen wir rund 15.000 Tafelausweise. Dahinter stecken mehr als 40.000 Menschen aus 50 Nationen, die von uns versorgt werden.“

Umso wichtiger sei es, laufende Kosten zu reduzieren, um sich auf die Versorgung zu konzentrieren. Dazu soll nun auch das neue Elektrofahrzeug mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern beitragen. Erst recht mit der erweiterten Photovoltaikanlage auf dem Dach. „Dann sehen wir der Zukunft der Tafel positiv entgegen. Die Herausforderungen werden nicht kleiner, aber gemeinsam schaffen wir das“, sagte Hundemer bei der offiziellen Übergabe des neuen Kühlfahrzeuges. Foto:

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Ludwigshafener Rundschau - Nr. 103
Datum Freitag, den 3. Mai 2024